Power Metal

Recensione
“Yesterday…Now…Tomorrow…Ever”

Manche Bands haben damit zu kämpfen, dass ihr Songwriting grundsätzlich gut, andererseits aber auch relativ unauffällig ist. Auch die Jungs von WITH ALL MY RAGE könnten arge Probleme mit diesem Umstand bekommen, denn obschon der Sechser aus Palermo alles in allem eine sehr interessante Interpretation des modernen Thrash Metals anbietet, sind die sieben Songs ihrer neuen Scheibe “Yesterday…Now…Tomorrow…Ever” eigentlich ziemlich unspektakulär. Die Italiener setzen auf dezente Melodik und eher abwechslungsreiche Arrangements, orientieren sich dabei so manches Mal an neueren MACHINE HEAD bzw. an der Groove-Taktik der letzten offiziellen PANTERA-Releases, können diese Kombination aber selten derart gewaltig gestalten, dass man sich sofort in die Materie verlieben mag.

Lediglich die epischeren, längeren Songs können WITH ALL MY RAGE die Stellung einer hörenswerten Truppe bescheren, wobei es in diesem Fall ‘Inside’ und ‘Show Me Your Wounds’ sind, die ein Standard-Werk in ein anständiges verwandeln. ‘With All The Rage’, ‘Cemetery Park Revisited’ und ‘Who Killed My Dog?’ hingegen sind lediglich ordentlich, haben aber nicht das Potenzial, sich langfristig festzubeißen – und dies nicht etwa, weil hier schwache Ware ins Regal gestellt wird, sondern weil den Kompositionen die außergewöhnliche Komponente völlig abgeht.

Auch die relativ schmale Spielzeit von gerade einmal 30 Minuten gereicht den Herren nicht zur Ehre. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass hier kaum Akzente gesetzt werden und die Band gerne mit der modernen Masse schwimmt, ist das alles weniger zufriedenstellend. Von daher: Freunde neuerer MACHINE HEAD-Epen werden hier und dort etwas Interessantes finden. Ein entscheidendes Kaufargument wird aber auch ihnen verwehrt bleiben!