Recensione
“Yesterday…Now…Tomorrow…Ever”
Ein bisschen Angst hatte ich zugegebenermaßen schon, dass mir mit WITH ALL THE RAGE unter dem Banner einer groovigen Modern Metal-Band wieder nur der zigtausendste Aufguss von Metalcore serviert wird. Beim selbstbetitelten Opener „With All The Rage“ wird dann aber schnell klar, dass die fünf Italiener auf ihrer Liste der musikalischen Vorbilder PANTERA und MACHINE HEAD ganz oben stehen haben. Ohne Gnade wird hier mit viel Coolness im Midtempo-Bereich alles plattgewalzt, was sich in den Weg stellt. Die Riffs, die Drums und das Gebell von Fronter Luca Cirrito, einfach alles erinnert an die Helden der 90er.
Das Grungerüst im PANTERA-Stile wird dann aber spätestens mit dem nächsten Song „Cemetery Park Revisited“, bei dem auch beim Songtitel Erinnerungen wach werden, durch die modernen Gitarrenleads erweitert. Hier kommt zusammen, was zusammen gehört, alte und neue Elemente kreieren einen individuellen Sound, und auch die Refrains, die ganz ohne butterweiche Cleangesänge auskommen, gehen schnell ins Ohr. Diese Linie wird dann auch über die ganzen sieben Tracks gefahren, mal sehr groove-betont wie in „Who Killed My Dog“, mal hochagressiv, wie das aussagekräftige „Plug In Your Ass“. Die Stimme vom Sänger überzeugt in den einzelnen Tracks immer wieder durch ihre Variabilität, ob rotzig wie Anselmo, wütend wie Robert Flynn, oder auch mal mit Pig-Squeals wie zu Lord Worm´s Zeiten bei CRYTOPSY, irgendeine Überraschung kommt hier immer raus.
Nach sieben Tracks bin ich dann restlos überzeugt, dass ein Bandname nicht immer ein schlechtes Vorzeichen sein muss. WITH ALL THE RAGE kommen aus dem Nichts und pusten einem sowas von die Ohren durch, denn nicht nur die Songs an sich beweisen Klasse, sondern auch die Produktion, die für ein No-Name-Debüt amtlich fett aus den Boxen schallt. Wer modernen Metal fernab von Core hören will, sollte hier auf alle Fälle mal reinlauschen, das Album hat es in sich. Forza Italia!